Karst-Trockenmauer und Hirtenhäuschen
Steine und Trockenmauern schaffen die Einzigartigkeit der Kulturlandschaft des Karstes.
Da der Karst sehr steinig ist, mussten fast alle landwirtschaftlich nutzbaren Flächen und Weiden zuerst von den Steinen gereinigt werden. Dieser Stein, roh und vielfältig, war schon seit jeher ein sehr wichtiger Baustoff im Karst. Über die Jahrtausende entwickelten die Karst-Bewohner eine Baukunst ohne Verwendung von Bindemitteln. Durch Sortierung der verfügbaren Steine, die durch die Reinigung der Grundstücke gewonnen wurden, und unter Verwendung der Stapeltechnik bauten die Menschen verschiedene Arten von Objekten aus massivem Stein.
Die Kunst des Trockenbaus wurde Ende 2018 in die UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.
Hirtenhäuschen und typische Trockenmauern
Wenn man zum ersten Mal in den Karst kommt, sieht man zuerst zahlreiche Steinmauern, die die Felder, Wiesen, Weiden und Waldwege umgeben. Diese sorgfältig gebauten, sehr festen Mauern bilden einzigartige Muster in der Natur und sind ein wunderbares Merkmal der Karstlandschaft. Die Steinmauern, die in Trockenbautechnik errichtet wurden, scheinen natürlich zu sein, bis der Besucher die steinernen Hirtenhäuschen entdeckt. Das sind echte kleine Meisterwerke aus Stein, errichtet ohne Bindemittel oder andere Materialien. Trotzdem haben diese Häuschen feste Mauern und Dächer, die früher den Hirten, Bauern und Steinmetzen Schutz boten. Die meisten Häuschen wurden auf Weiden gebaut, weshalb sie heute als Hirtenhäuschen bezeichnet werden. Ähnliche Trockenbau-Häuschen wurden auch in anderen europäischen Ländern errichtet, vor allem im Mittelmeergebiet, wo eine Menge Stein zur Verfügung stand. Heute sind im Karst etwa 400 Häuschen erhalten geblieben, die größtenteils in der zweiten Hälfte des 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts errichtet wurden.